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Gewalt unter der Geburt. Gründe, Auswirkungen und Folgen

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1. Auflage, 2022


Bachelorarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Gesundheit - Public Health, Note: 1,3, Universität Bremen, Sprache: Deutsch, Abstract: Gewalt unter der Geburt galt lange Zeit als Tabuthema. Nun wird dieses Thema immer mehr öffentlich diskutiert und auch die Forschung hat ein immer größer werdendes Interesse daran, der Wissenslücke auf diesem Gebiet zu begegnen. Denn Gewalt unter der Geburt findet täglich weltweit statt und Gebärenden wird so das Recht auf eine gewaltfreie, selbstbestimmte Geburt genommen. Ziel dieser Arbeit soll es sein, herauszufinden, was die Gründe für diese Gewaltform sind und welche Folgen und Auswirkungen sie für betroffene Personen hat. Durchgeführt wurde eine Literaturrecherche der Datenbanken PubMed sowie der Onlinebibliothek der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen und ihrer Partnerbibliotheken. Eingeschlossen wurden Studien in deutscher sowie englischer Sprache, die von 1975-2022 veröffentlicht worden sind. Eine Einschränkung hinsichtlich des untersuchten Landes gab es dabei nicht. Es zeigte sich, dass sich die Gründe für Gewalt unter der Geburt auf zwei große strukturelle Probleme zurückzuführen sind: zum einen auf die Ökonomisierung des Gesundheitswesens und zum anderen auf den damit einhergehenden und momentan vorherrschende Hebammenmangel. Die Ökonomisierung des Gesundheitswesens führt zum vermehrten und früheren Einsatz von medizinischen Maßnahmen unter der Geburt, da finanzielle Anreize für mehr Interventionen gesetzt werden. Da jede Intervention das Potential hat, gewaltsam durchgeführt zu werden, ist die Ökonomisierung ein Hauptfaktor für Gewalt unter der Geburt. Außerdem geht die Zahl der Kliniken mit Kreißsälen stark zurück, da sich eine interventionsarme Geburtshilfe kaum noch lohnt. Die verbleibenden Krankenhäuser haben also eine deutlich höhere Arbeitsbelastung, da bei sinkender Klinikanzahl die Geburtenzahlen weiterhin steigen. Die hohe Arbeitsbelastung sowie der Hebammenmangel führen zu vermehrtem Stress und Druck beim Personal, der die Qualität der Geburtshilfe stark mindert und wodurch ebenfalls Gewalt entstehen kann. Von den Folgen von Gewalt unter der Geburt können Gebärende, Kinder, Väter/Partner*innen sowie das geburtshilfliche Personal betroffen sein. Sie reichen von physischen Folgen wie Verletzungen und Hämatomen bei Mutter und Kind bis hin zu psychischen Folgen wie der möglichen Entstehung einer Posttraumatischen Belastungsstörung bei Gebärenden, Vätern/Partner*innen sowie dem Personal. Bei Kindern kann eine gewaltsame Geburt auch zu einer psychosomatischen Entwicklungsstörung führen.
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