Tourismus als Reproduktionsform sozialer Ungleichheit?

Tourismus wird im Allgemeinen als eine Möglichkeit eines positiven kulturellen Austausches für alle Beteiligten und als ein weltweiter Wohlstandsförderer bzw. Wohlstandsbringer gesehen. Das Buch untersucht am Fallbeispiel Iruya, einer peripheren und armen Region im Nordwesten Argentiniens, wie Tourismus auf die Bereisten wirkt und durch soziale Ungleichheiten beeinflusst wird. Die 'Theorie der Praxis' von Pierre Bourdieu bietet hierbei ein geeignetes Instrumentarium zur Untersuchung der Problemstellung. Für die regionale Untersuchung werden die Rahmenbedingungen in Argentinien unter der Perspektive der ungleichen Lebensbedingungen betrachtet. Kern der Untersuchung stellt die Interaktion im Tourimus dar. Berücksichtigt werden dabei unterschiedliche Habitusformen, Kapitalvolumen und die damit zusammenhängenden Strategien von lokalen Akteuren und Reisenden.

Ralf Dietlein studierte Sprachen-, Wirtschafts- und Kulturraumstudien (Kulturwirtschaft) an der Universität Passau und Relaciones Internacionales an der Universidad Católica de Córdoba (Argentinien). Im Rahmen seiner Vertiefung auf den iberoamerikanischen Kulturraum setzte er sich unter anderem mit dem Themengebiet Tourismus auseinander.